Quo vadis „Made in Germany“?

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„Made in Germany“ – Seit Jahrzehnten gilt diese Kennzeichnung als Qualitätssiegel für Waren und Produkte aus Deutschland. Doch war das immer schon so? Und gilt es auch weiterhin in Zeiten der Globalisierung? Wofür steht „Made in Germany“ im 21. Jahrhundert?

Vorsicht deutsch!

Mit der Kennzeichnung „Made in..“ wurden Ende des 19. Jahrhunderts Importwaren nach Großbritannien versehen, um in Zeiten steigender Importe ausländische von heimischen Produkten zu unterscheiden. „Made in Germany“ sollte die britischen Konsumenten vor minderwertigen und billigen Waren sowie Plagiaten aus Deutschland warnen (Mehr dazu: „Wie aus einem Warnzeichen ein Qualitätssiegel wurde„). Nach dem 2. Weltkrieg, im Zuge des deutschen Wirtschaftswunders, wandelte sich die Kennzeichnung dann zu einem Qualitätssiegel. „Made in Germany“ stand nunmehr für Qualität und Verlässlichkeit.

Auf Erfolgskurs

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1950er Jahren werden deutsche Waren und Produkte zu Exportschlagern. Deutsche Hersteller überzeugen seither den weltweiten Markt mit Innovationsgeist, Zuverlässlichkeit und Qualität. Selbst in Zeiten einer starken europäischen Gemeinschaft hat „Made in Germany“ nicht an Strahlkraft verloren. So kann sich 2004 eine gemeinsame Kennzeichnung „Made in EU“ nicht durchsetzen. Das Herkunftsland bleibt weiterhin ein Gütesiegel, gerade wenn es sich dabei um Deutschland handelt. Nach einer internationalen Studie aus dem Jahr 2019 führt Deutschland die Rangliste der Herkunftsländer in der Wahrnehmung der (internationalen) Konsumenten klar an. Produkte „Made in Germany“ genießen weiterhin hohes Ansehen.

Wieviel deutsch ist deutsch?

Doch wann ist ein deutsches Produkt auch wirklich „deutsch“? Zwar regelt dies in Deutschland kein Gesetz, doch ziehen EU-Verordnungen sowie diverse Rechtsprechungen hier einen ungefähren Rahmen. In der so genannten „allgemeinen Verkehrsanschauung“ müssen demnach die wesentlichen Bestandteile eines Produkts in in Deutschland entstanden sein. Langläufig wird dies mit ca. 45% der Wertschöpfungskette beziffert, jedoch reicht das im Sinne vieler Gerichte nicht aus. Entscheiden sei ein vielmehr, dass die für die Kaufentscheidung ausschlaggebenden Merkmale eines Produktes in der Bundesrepublik Deutschland entstanden sein müssen (mehr Urteile dazu lesen Sie hier nach). Deutsch ist also nicht gleich deutsch.

Globalisierung vs. buy local?

Hier stellt sich die Frage: Kann in einer globalisierten Gesellschaft überhaupt noch eine „reine“ (Produkt-)Herkunft existieren? Und ist dies im 21. Jahrhundert überhaupt noch ein erstrebenswertes Gut? Gerade der interkulturelle Austausch und die internationale Spezialisierung sind es doch, die unsere gesellschaftliche und industrielle Entwicklung befördern. Auf Herstellerseite kommen wir daher nicht umhin, länderübergreifend zu agieren. Zulieferer, Dienstleister, Logistiker – schnell ist man bei der Herstellung eines Produktes auf internationalen Flächen unterwegs. Neben der Ressourcenbeschaffung ist es aber oftmals auch der kalkulatorische Antrieb, der uns den inländischen Produktionsraum verlassen lässt.

Gleichzeitig wächst seitens des Konsumenten das Bedürfnis nach lokalen Produkten und Herstellern. Hier sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Das Einzelhandels-Sterben, die Monopolisierungstendenzen großer Konzerne (v.a. von Online-Giganten), aber auch Skandale in Produktionsketten (z.B. in der Bekleidungsindustrie). Im digitalen Produkt- und Dienstleistungsbereich ist es nach diversen Leaks die Sorge um die eigenen Daten, die viele User inzwischen intensiver darauf achten lassen, wo, wie und durch wen die Verarbeitung und Speicherung derselben erfolgt.
All diese Faktoren haben in den letzten Jahren eine Strömung erstarken lassen: buy local. Regionalität, Nachhaltigkeit, Standortstärkung und Herkunftsnachweise spielen nun eine deutlich größere Rolle als die noch vor einigen Jahren herrschende „Geiz ist geil“-Mentalität, die alle diese Aspekte zugunsten des größten Sparpotentials verblassen ließen.

Wie lassen sich beide Entwicklungen verbinden? Wohin steuern wir mittelfristig? Quo vadis, „Made in Germany“?

Globalisierung UND buy local!

Die gute Nachricht: Globalisierung und buy local-Gedanke schließen sich nicht grundsätzlich gegenseitig aus. Warum nicht das Beste aus beiden Welten verbinden? Günstig produzieren muss nicht billig (um jeden Preis) heißen. Qualitätsanspruch ist inzwischen ein Verkaufsargument, die Herkunft bzw. der Verkaufsort spielen eine immer größere Rolle in der Vermarktung eines Produkts. Wie so oft: Die Mischung macht’s!

Made in Germany in neuem Glanz

Doch was spricht für den Produktionsstandort Deutschland? Ganz ehrlich: Mit niedrigen Produktionskosten punkten wir nicht.
Das moderne „Made in Germany“-Siegel sticht weiterhin vor allem durch Qualität hervor: Unsere verlässliche Infrastruktur, unser Leistungsstreben und unser hoher Anspruch an Produkte und Leistungen, unsere Ergebnisorientiertheit, unsere nachhaltige und zukunftsorientierte Ausrichtung, unser Rechtssystem, unsere Weltoffenheit und unsere gesellschaftlichen Werte und Normen. Das sind herausragende Merkmale, die Produkte „Made in Germany“ besonders machen.

Cybersicherheit made in Germany

Als SaaS-Unternehmen, dass sich mit Cybersicherheit befasst, sind uns diese Aspekte wichtig und teuer. Datensicherheit, Rechtskonformität und Benutzerfreundlichkeit stehen bei unseren Produkten im Vordergrund. Wir und unsere Produkte sind „Made in Germany“ und darauf sind wir stolz. Testen Sie uns gerne oder sprechen Sie uns an! Mehr Informationen auf weencrypt.de.

Übrigens: AnkhLabs ist Mitglieder der Allianz für Cyber-Sicherheit (ACS) des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Die ACS, ihre Mitglieder und Partner leisten einen wertvollen Beitrag für mehr Cyber-Sicherheit am Wirtschaftsstandort Deutschland.